PHP 8.4.2 Released!

Fehlerbehandlung

PHP Security hat zwei Seiten der Fehlerbehandlung. Eine ist für die Erhöhung der Sicherheit vorteilhaft, die andere ist schädlich.

Eine Standard-Angriffstaktik beinhaltet die Erstellung eines Profils des anzugreifenden Systems, indem die aufgrund der Einspeisung von unzulässigen Daten zurückgegebenen Fehlermeldungen anhand deren Art und des Kontextes ausgewertet werden. Dies erlaubt es einem Angreifer, nach Informationen über den Server zu suchen, um seine potentielle Verwundbarkeit herauszufinden. Wenn z.B. ein Angreifer Informationen über eine auf einem eingesendeten Formular basierte Seite zusammengetragen hat, kann er versuchen, Variablen zu überschreiben bzw. zu modifizieren:

Beispiel #1 Variablen mit einer eigenen HTML-Seite angreifen

<form method="post" action="attacktarget?username=badfoo&password=badfoo">
<input type="hidden" name="username" value="badfoo">
<input type="hidden" name="password" value="badfoo">
</form>

Die normalerweise zurückgegebenen PHP-Fehler können für den Entwickler hilfreich sein, wenn dieser ein Skript debuggen möchte, da sie z.B. Hinweise auf eine nicht vorhandene Funktion oder Datei, die PHP-Datei und die Zeilennummer des auftretenden Fehlers ausgeben. Dies alles sind Informationen, die ausgenutzt werden können. Es ist für einen PHP-Entwickler nicht unüblich, show_source(), highlight_string() oder highlight_file() zur Fehlersuche zu verwenden, jedoch kann dies in einem produktiven System auch versteckte Variablen, ungeprüfte Syntax und andere gefährliche Informationen aufdecken. Besonders gefährlich ist es, Code aus bekannten Quellen mit integrierten Debugging-Handlern auszuführen, oder weit verbreitete Debuggingtechniken zu verwenden. Wenn ein Angreifer die von Ihnen benutzte generelle Technik herausfindet, kann er versuchen, Ihre Seite mittels Bruteforce zu knacken, indem er verschiedene allgemein gebräuchliche Debugstrings sendet:

Beispiel #2 Ausnutzen von gebräuchlichen Debugging-Variablen

<form method="post" action="attacktarget?errors=Y&amp;showerrors=1&amp;debug=1">
<input type="hidden" name="errors" value="Y" />
<input type="hidden" name="showerrors" value="1" />
<input type="hidden" name="debug" value="1" />
</form>

Ungeachtet der Fehlerbehandlungsmethode führt die Möglichkeit, ein System nach Fehlermeldungen zu sondieren, dazu, dass einem Angreifer mehr Informationen geboten werden.

Zum Beispiel weist schon alleine der Stil einer Standardfehlermeldung darauf hin, dass auf einem System PHP läuft. Wenn der Angreifer auf eine .html Seite kommt und untersuchen möchte, welches System im Hintergrund läuft (um nach bekannten Systemschwächen Ausschau zu halten), könnte dieser mittels der Einspeisung von falschen Daten herausfinden, dass ein System mit PHP aufgebaut ist.

Ein Fehler einer Funktion gibt Aufschluss darüber, ob ein System eine bestimmte Datenbankapplikation benutzt, oder gibt Hinweise darauf, wie eine Webseite programmiert bzw. entworfen wurde. Dies erlaubt eine tiefere Überprüfung von offenen Datenbankports oder die Suche nach spezifischen Bugs bzw. Schwächen einer Webseite. Mit der Einspeisung von falschen Daten kann ein Angreifer z.B. die Reihenfolge der Authentifizierung in einem Skript bestimmen (anhand der Zeilennummern in den Fehlermeldungen). Ebenso lassen sich auch durch "Herumstochern" Missbrauchsmöglichkeiten an verschiedenen Stellen im Skript herausfinden.

Eine Fehlermeldung des Dateisystems oder eines generellen PHP-Errors kann darüber Auskunft geben, welche Rechte der Webserver hat, ebenso darüber, wie die Dateien auf dem Webserver strukturiert und organisiert sind. Vom Entwickler geschriebene Fehlermeldungen können das Problem verschlimmern, bis hin zum Preisgeben von zuvor "versteckten" Informationen.

Es gibt drei bedeutende Lösungen zu diesem Thema. Die erste ist, alle Funktionen zu überprüfen und zu versuchen, einen Großteil der Fehlermeldungen zu ersetzen. Die zweite ist, die Ausgabe von Fehlermeldungen bei produktivem Code generell zu deaktivieren. Die dritte ist, sich unter Verwendung der PHP-Funktionen zur Fehlerbehandlung einen eigenen Errorhandler zu schreiben. Abhängig von Ihrer Sicherheitspolitik könnte jede der drei Lösungen für Sie geeignet sein.

Ein Weg, diesen Punkt zügig abzuarbeiten, ist, das PHP-eigene error_reporting() zu benutzen, um Ihren Code sicherer zu gestalten und möglicherweise gefährliche Nutzungen von Variablen zu entdecken. Wenn Sie Ihren Code noch vor dem Einsatz mit E_ALL testen, können Sie schnell Bereiche entdecken, in denen Ihre Variablen eventuell für Verseuchung oder andere Modifikationen offen sind. Ist Ihr Code einsatzbereit, können Sie entweder das Errorreporting komplett ausschalten, indem Sie error_reporting() auf 0 setzen, oder Sie schalten die Fehleranzeige mittels der php.ini-Option display_errors aus, um Ihren Code vor dem Ausspähen zu schützen. Wenn Sie letztere Möglichkeit wählen, sollten Sie mittels der Ini-Direktive error_log einen Pfad definieren, in dem sich das Logfile befindet, und log_errors anschalten.

Beispiel #3 Gefährliche Variablen mit E_ALL finden

<?php
if ($username) { // Vor Verwendung nicht initialisiert oder geprüft
$good_login = 1;
}
if (
$good_login == 1) { // Wenn der obige Test fehlschlägt, ist vor der
// Verwendung nicht initialisiert oder geprüft
readfile ("/highly/sensitive/data/index.html");
}
?>

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User Contributed Notes 1 note

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earlz- -NO SPAM-- at earlz dot biz DOT tm
15 years ago
Note for those of you using OpenBSD and PHP. The default php.ini has display_errors=off . This is contrary to the PHP default of display_errors=on . If your having trouble seeing errors on OpenBSD make sure to edit your php.ini to have display_errors=on. (I had this problem on OpenBSD 4.4)
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